Sächsische Projekte

Stiftung Innovation in der Hochschullehre

Die sächsischen Hochschulen sind mit acht Projekten in der auf Hochschulen und Hochschulverbünde ausgerichteten Förderlinie Hochschullehre durch Digitalisierung stärken (08/2021 – 07/2024) erfolgreich vertreten. Und ebenso sind in der Förderlinie Freiraum 2022 – in der alle Lehrenden deutscher Hochschulen neue Formate erproben können – neun Projekte aus Sachsen vertreten.

Wir freuen uns, Ihnen hier zukünftig geförderte Vorhaben mit sächsischer Beteiligung zu präsentieren und den Projekten zu ermöglichen, Ihnen einen Einblick in Ergebnisse, Höhepunkte und Herausforderungen der Vorhaben zu geben.

 

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Unsere Projekte

Hochschuldidaktik Sachsen

Unsere Projekte sind so vielfältig wie die sächsischen Hochschulen und ihre Lehrenden und Studierenden, wir adressieren daher sowohl spezifische Zielgruppen und Studienbereiche und auch die gesamte Breite der sächsischen Hochschullandschaft. Im Fokus der Projekte können dabei sowohl die einzelnen Lehrenden, Studiengänge und Curricula oder die Hochschule als Bildungseinrichtung stehen. Wir organisieren unsere Projekte so, dass alle Seiten von der Zusammenarbeit profitieren, sich gegenseitig unterstützen und in ihrer Arbeit inspirieren, denn gemeinsam ein Projekt zu gestalten, bedeutet für uns Lehre als Gemeinschaftsaufgabe zu sehen.



Abgeschlossene Projekte

Archiv

Ab dem 1. Januar 2017 wurde der Verbund "Lehrpraxis im Transfer" im Rahmen der zweiten Förderphase des Qualitätspakt Lehre als "Lehrpraxis im Transferplus" weitergeführt. Neben den vier Universitäten waren jetzt auch die fünf sächsischen Hochschulen für angewandte Wissenschaften Teil des Verbundes.

Lehrpraxis im Transfer unterstützte in verschiedenen Vorhaben Lehrende bei der (Weiter-)Entwicklung der Lehre und des Lernens an den sächsischen Universitäten:

  • LiT.Lehrberatung: Das LiTplus-Team ermöglichte an allen angebundenen Hochschulstandorten individuelle lehrbezogene Beratungen für Lehrende vor Ort. Sie wurden dabei unterstütz, bedarfsgerechte Lösungsstrategien für Herausforderungen in ihrer jeweiligen Lehrpraxis zu entwickeln und die Ergebnisse nachhaltig in ihre Lehre und die Studienorganisation Ihrer Fachbereiche zu verankern. Dabei wurden neben einzelnen Lehrpersonen auch Institute, Fachbereiche oder Fakultäten bei der zielgerichteten Lehrentwicklung beraten. Außerdem bot das Projekt eine lösungsorientierte, an den jeweiligen Bedarfen und Ressourcen ausgerichtete Prozessbegleitung an, beispielsweise durch Moderationen, Lehrhospitationen, (Kurz-)Workshops, Teaching Analysis Polls und die Anleitung kollegialer Beratungsrunden.

  • LiT.Shortcuts: Die LiT.Shortcuts zeichneten sich durch eine Besonderheit aus. Sie waren keine klassischen Fortbildungen, die von hochschuldidaktischen Trainer:innen durchgeführt wurden. Vielmehr gestalteten die zwei- bis vierstündigen Kurzangebote erfahrene und engagierte Lehrenden aus Ihren Fachbereichen. Sie gaben praxiserprobte Lehrkonzepte oder didaktische Lösungen für Bildungsprobleme auf Peer-Ebene weiter und ermöglichten den Kolleg:innen im selben Zug über einen Transfer in die eigene Lehre nachzudenken. Bei der Konzeption und Durchführung der LiT.Shortcuts unterstützen die Projektmitarbeiter:innen bei didaktischen Fragen und Aufbereitung.

  • LiT.Förderung: In der zweiten Projektphase förderte LiTplus jährlich vier Lehrprojekte, die als Kooperation zwischen einer Universität und einer Hochschule für Angewandte Wissenschaften in einer sächsischen Wissenschaftsregionen angelegt waren. Über den Zeitraum von zwei Semestern wurden Projektmittel für Hilfskräfte, Auftragsvergaben und Reisekosten zur Verfügung gestellt. Überdies begleiteten die Projektmitarbeiter:innen die geförderten Projekte, in Absprache, durch bedarfsgerechte Workshops, Moderationen, Hospitationen und Evaluationen.

  • LiT.Facharbeitskreise: Das Peer-Format bot Lehrenden in ganz Sachsen die Möglichkeit, sich kontinuierlich mit Kolleg:innen über fachspezifische Herausforderungen ihrer Lehre auszutauschen. Selbstorganisiert kamen die Facharbeitskreise in einem selbst gewählten Turnus zusammen, um gemeinsam mit Peers und Fachexpert:innen Lösungsstrategien, hochschuldidaktische Konzepte und konkrete Handlungsmöglichkeiten für ihre Lehre zu diskutieren und zu entwickeln. Gefördert wurde die Zusammenarbeit durch Honorarmittel für Referent:innen sowie Reisekosten für Teilnehmende. Das LiTplus-Team unterstützte dabei, Ergebnisse einer breiten Hochschulöffentlichkeit zu präsentieren und an sächsischen Hochschulen zu etablieren.

  • LiT.School: „Scholarship of Teaching and Learning (SoTL) ist die wissenschaftliche Befassung von Hochschullehrenden in den Fachwissenschaften mit der eigenen Lehre und/oder dem Lernen der Studierenden im eigenen institutionellen Umfeld durch Untersuchungen und systematische Reflexionen mit der Absicht, die Erkenntnisse und Ergebnisse der interessierten Öffentlichkeit bekannt und damit dem Erfahrungsaustausch und der Diskussion zugänglich zu machen.“ vgl. Huber 2014, S. 21Vor diesem Hintergrund wurden in der LiT.School Lehrende aus Sachsen, angelehnt an den Verlauf eines Forschungsprozesses, bei der Entwicklung ihres eigenen, individuellen SoTL-Lehrforschungsprojekts, begleitet. Basierend auf der Reflexion ihrer fachspezifischen Lehre und deren Herausforderungen bot die LiT.School Unterstützung dabei, eine Forschungsfrage zu formulieren und ausgehend davon ein Forschungsdesign zu entwickeln. Zu jedem Schritt gab es Inputs von Expert:innen, Selbstarbeitsphasen sowie Austausch in der Gruppe. So entwickelten sich die individuellen SoTL-Projekte während der LiT.School schrittweise weiter.

Im Verbund waren Hochschuldidaktiker:innen in der allgemeinen bzw. transdisziplinären Hochschuldidaktik (HD) und in den drei Schwerpunkten Geistes- und Sozialwissenschaften (GSW), Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik (MINT) sowie der Digitalen Hochschulbildung bzw. Mediendidaktik (MD) beschäftigt. Die Mitarbeiter:innen führten an den beteiligten Hochschulen und entlang der Wissenschaftsregionen in Sachsen sowohl hochschulinterne als auch hochschulübergreifende Angebote zur Qualifizierung von Lehrenden und zur Förderung von Kooperationen in der Lehre durch. Die HDS Geschäftsstelle fungierte dabei als Koordinierungsstelle für den Verbund und gewährleistet die Integration der Angebote in das sachsenweite Programm des HDS.

 

Auch 2020 stellte des Auswärtige Amt der HDS Mittel zur Verfügung, um ukrainische Hochschulen bei der (strategischen) Lehrentwicklung zu unterstützen. Projektpartner der HDS war erneut die Nichtregierungsorganisation Higher, die hochschuldidaktische Workshops ukraineweit anbietet. Aufgrund der pandemiebedingten Einschränkungen wurden alle Maßnahmen als Online-Angebote konzipiert und umgesetzt:

  1. Train-the-Trainer Workshop für hochschuldidaktische Multiplikator:innen: Im Rahmen des Workshops wurde eine Gruppe von 14 engagierten Lehrenden zu hochschuldidaktischen Trainer:innen ausgebildet. Im Mittelpunkt standen u.a. die aktivierende und partizipative Moderation von Workshops in der Erwachsenenbildung sowie die intensive Reflexion der (zukünftigen) Rolle als Trainer:in und Moderator:in im Unterschied zur Rolle als Präsentator:in und Inputgeber:in.

  2. Hochschuldidaktische Qualifizierungsworkshops für Lehrende in der Ostukraine und von aus dem Donbas geflüchteten Hochschulen: Die Teilnehmenden am o.g. Train-the-Trainer:in-Workshop bildeten Tandems zur Entwicklung von hochschuldidaktischen (Online-)Workshops, die sie eigenständig an ihrem jeweiligen Hochschulstandort anboten. In den Workshops stand die praxisnahe Vermittlung von hochschuldidaktischen Inhalten und das Erlebbarmachen aktivierender Lehr-Lern-Methoden im Mittelpunkt. Im Rahmen einer begleitenden Online-Supervision reflektierten die Trainer:innen die Konzeption und Durchführung der Workshops mit dem Ziel, nach Abschluss des Projekts als Multiplikator:innen für gute Lehre aktiv zu werden.

  3. Online-Kurs „Hochschuldidaktische Grundlagen“: Unterstützend zu den o. g. Workshops entwickelten die Teilnehmenden Videomaterial zu hochschuldidaktischen Grundlagen. Diese Lernmaterialien wurden in einem Online-Kurs gebündelt, der hochschuldidaktischen Trainer:innen in der Ukraine bei der Planung von Workshops zur Verfügung steht.

  4. Online-Kurs „Teaching Enhancement and Organisational Development in Higher Education“ für Hochschulleitungen und Change Agents an Hochschulen: Deutsche und ukrainische Expert:innen entwickelten in enger Abstimmung mit der Nationalen Agentur für Qualitätssicherung in der Hochschulbildung NAQA einen Online-Kurs zu Schlüsselthemen der strategischen Lehr- und Hochschulentwicklung inkl. Good-Practice-Beispielen aus beiden Ländern. Das Online-Angebot zielt auf die Unterstützung von Führungskräften und Schlüsselakteur:innen an ukrainischen Hochschulen, strategische Projekte im Bereich der Lehrentwicklung zu professionalisieren. Der Online-Kurs besteht aus drei Modulen mit Videomaterial sowie Verlinkungen zur Vertiefung von Inhalten:

    1. Modul 1: Teaching Enhancement auf Modulebene

    2. Modul 2: Teaching Enhancement und Leadership auf Studiengangebene

    3. Modul 3: Teaching Enhancement, Leadership und Organizational Development auf Hochschulebene

Im Juni 2021 waren über 4000 Nutzer:innen in den Kurs eingeschrieben, von denen knapp die Hälfte den Kurs mit einem Zertifikat abgeschlossen hat.

Der Schwerpunkt des Projektes lag auf Hochschulen in der Ostukraine und insbesondere Universitäten, die 2014 aufgrund des Krieges im Donbas geflohen sind und andernorts unter erschwerten Bedingungen den akademischen Betrieb aufrechterhalten. Dabei kooperierte die HDS mit der ukrainischen Nichtregierungsorganisation Higher und setzte folgende Maßnahmen um:

Innovative Didaktik für ostukrainische Hochschulen: Für jeweils 25 Lehrende wurden drei viertägige hochschuldidaktische Grundlagenworkshops in Mariupol, Vinnitsa und Kryvyi Rih angeboten, die von einem deutsch-ukrainischen Trainer:innen-Tandem geleitet wurden. Viele Teilnehmende meldeten zurück, dass sie eine derart profunde Weiterbildung noch nicht erlebt hätten. Aber auch auf Seiten der beteiligten Hochschuldidaktiker:innen ergaben sich viele spannende Lernmomente z. B. hinsichtlich der Konzeption bilingualer, interkultureller Workshops sowie der Sensibilisierung für Unterschiede in den jeweiligen Feedbackkulturen. Weitere Informationenauf Ukrainisch.

Strategieworkshop für Angehörige von Hochschulleitungen: Neben den hochschuldidaktischen Workshops wurde ein zweiteiliger Strategieworkshop für Hochschulleitungen konzipiert und in Kyiv und Lviv durchgeführt. Am Workshop nahmen 16 Tandems aus der gesamten Ukraine teil. Diese bestanden aus einem Hochschulleitungsmitglied sowie einem:r Mitarbeitenden der operativen Ebene und hatten sich im Vorfeld mit einem Projekt beworben (z. B. Entwicklung eines Qualifizierungsprogramms für studentische Tutor:innen, Aufbau eines Teaching Excellence Centers, Konzeption eines dualen Studiengangs). Der durch den Strategieworkshop ermöglichte Austausch über Hochschulgrenzen hinweg zu Themen der strategischen Lehrentwicklung war für viele Teilnehmende eine gewinnbringende Erfahrung. Weitere Informationenauf Ukrainisch.

Das Projekt unterstützte die Transformations- und internen Integrationsprozesse in der Ukraine durch die Stärkung einer zukunftsorientierten Hochschullehre und deren Orientierung an internationalen Standards der Hochschuldidaktik. Im Mittelpunkt stand die Förderung einer kompetenz- und studierendenorientierten Lehre durch die hochschuldidaktische Qualifizierung von ukrainischen Lehrenden und deren Vernetzung untereinander sowie mit Lehrenden aus Sachsen.    

Projektpartner des HDS waren die Kiewer Drahomanov-Universitätund die Gesellschaft für Europäische Bildung und Wissenschaft in der Ukraine.    

Folgende Maßnahmen wurden umgesetzt:    

  1. Konzeption und Durchführung einer internationalen Fachtagung in Kiew zum Thema „NEW CONCEPTS OF TEACHING. INNOVATIVE EUROPEAN DIDACTICS“ für über 160 Lehrende aus dem ganzen Land mit dem Ziel der hochschuldidaktischen Basisqualifizierung der Teilnehmenden und Vernetzung von hochschuldidaktischen Multiplikator:innen in der Ukraine (30./31. Oktober 2017).    

  2. Vertiefende Fachworkshops zu hochschuldidaktischen Themen sowie Vernetzungstreffen zwischen ukrainischen und sächsischen Lehrenden, Hochschuldidaktiker:innen sowie Vertreter:innen der Hochschulleitungsebenen in Leipzig mit dem Ziel der länderübergreifenden Vernetzung von hochschuldidaktischen Multiplikator:innen (7.–10. November 2017)  

Der Verbund Lehrpraxis im Transfer (LiT) war ein hochschulübergreifendes Projekt der sächsischen Universitäten zur Stärkung der fach- und medienbezogenen Hochschuldidaktik. Das Hochschuldidaktischen Zentrums Sachsen bildete das koordinierende Zentrum des Projekts.  LiT  wurde im Rahmen der ersten Förderphase im Bund-Länder-Programm zur Verbesserung der Studienbedingungen und für mehr Qualität in der Lehre – Qualitätspakt Lehre – durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung mit einer Gesamtfördersumme von 3,7 Millionen € gefördert.

Beteiligte Hochschulen waren:

  • Technische Universität Bergakademie Freiberg

  • Technische Universität Chemnitz

  • Technische Universität Dresden (sowie das Internationale Hochschulinstitut Zittau)

  • Universität Leipzig

Ziel des Verbundes war eine Verbesserung der Studienbedingungen entsprechend der spezifischen Herausforderungen in den einzelnen Fachbereichen. Eine Grundannahme war, dass die Lehrenden die Herausforderungen ihrer Disziplinen am besten kennen und Lösungswege im kollegialen Austausch und gemeinsam mit Hochschuldidaktiker:innen erarbeitet werden können.

Kern des Verbundprojektes bildeten hochschulübergreifende Vorhaben, die eine Vernetzung von Lehrenden zu hochschuldidaktischen Themen zum Ziel haben. Neben fachspezifischen Weiterbildungs- und Beratungsmöglichkeiten in der Hochschuldidaktik wurden Lehrende zudem beim Einsatz Neuer Medien in der Lehre didaktisch begleitet.

Zielstellung des Projektes „Tec.HD – Verstärkte Implementierung von technologiegestützter Hochschuldidaktik im Zertifikatsprogramm der HDS“ war die Erhöhung des Anteils an E-Learning-Elementen in allen drei Modulen des Sächsischen Hochschuldidaktik-Zertifikats. Folgende Maßnahmen wurden umgesetzt:

  • In Modul 1 („Hochschuldidaktische Grundlagen“) wurde eine verstärkte fachliche Begleitung auf der Lernplattform Moodle und dem E-Portfoliosystem Mahara implementiert sowie Webinare zum Thema Medien(didaktik) und Online-Lerntagebücher erprobt.

  • In Modul 2 („Erweiterung der Themen“) wurden zusätzlich zum bestehenden Kursangebot zwei Blended-Learning-Kurse in den Handlungsfeldern „Evaluieren, Reflektieren & Qualitätssicherung (ERQ)“ und „Vielfalt, Chancengleichheit & Internationales (VCI)“ konzipiert und durchgeführt, in denen Webinare und Foren, aber auch Wikis und Selbststudienanteile zum Einsatz kamen.

  • In Modul 3 („Vertiefung und Innovation“) stand die Konzeption und Erprobung von Online-Elementen im Vordergrund, welche die hochschulübergreifende Vernetzung und den Austausch der Lehrenden unterstützen.

Im Rahmen der Erprobung der einzelnen Maßnahmen wurden den Lehrenden Chancen und Grenzen digital gestützter Lehr-Lernszenarien aufgezeigt und mediendidaktische Kompetenzen gefördert. Sie lernten derartige Angebote zunächst durch eigene Anwendung aus Sicht der Lernenden kennen und erfuhren dadurch, wie diese im Anschluss in ihre eigene Lehre integriert werden können. Nach Abschluss des Vorhabens wurden positiv evaluierte sowie als geeignet erachtete Maßnahmen in das Zertifikatsprogramm der HDS übernommen und somit verstetigt. Tec.HD wurde auf Empfehlung des Arbeitskreises E-Learning der Landesrektorenkonferenz Sachsen durch Mittel des Sächsischen Staatsministeriums für Wissenschaft, Kultur und Tourismus gefördert. Der Abschlussbericht des Projektes sowie weitere Lessons Learned auf den Seiten des Bildungsportals Sachsen dokumentiert.