Veranstaltungen

22.03.23

Das zweite Treffen der sächsischen fachspezifischen Learning Community im Sozial- und Gesundheitswesen fand am 06. März digital statt. Das Meeting stand ganz im Zeichen der studentischen Beteiligung an der Gestaltung und Umsetzung von Lehr-Lernsettings.

Zwei Kolleginnen – Marie-Theres Lewe aus der Geschäftsstelle der Hochschuldidaktik Sachsen und Julia Kleppsch aus der ehs Dresden – gaben den Teilnehmenden jeweils einen kurzen theoretischen Impuls. Marie-Therese Lewe befasste sich dabei mit einem kurzen kulturhistorischen Überblick zu Partizipation und dem Konzept Students as Partners. Didaktisch aufgelockert wurde ihr Vortrag durch das Einbilden zweier Abfragen der Zuhörer:innen mittels QR-Code (www.answergarden.ch).

Julia Kleppsch thematisierte in ihrem Impuls die Beteiligungsformate im Rahmen des D2C2 Projektes und zeigte auf, wie Studierende in den Verbundstrukturen mitarbeiten können. Hierbei wurde deutlich, dass das Thema „ausnutzen der Arbeitskraft“ studentischer Mitarbeiter:innen ein wichtiges Thema ist. Rückfragen, transparente Absprachen und eine offene Kommunikationskultur wirken dem jedoch entgegen. In ihre weiteren Überlegungen bezog sie auch die Teilnehmenden mittels zweier Mentimeter-Umfragen ein (www.mentimeter.com). Dabei ging es konkret um die stärkere Verankerung des Konzeptes „Students as Partners“ im akademischen Lehrbetrieb.

In einem gemeinsamen Austausch diskutierten anschließend Studierende und wissenschaftliche Mitarbeiter:innen gemeinsam über Chancen und Herausforderungen bei der Partizipation von Studierenden in der Lehre. Zentrale Erkenntnisse des Community- Treffens waren:

 

  • Lehrende dürfen Studierende gezielt empowern sich aktiv in der Lehre zu beteiligen und auf Augenhöhe (mit-) zuarbeiten.

  • Studierende und Lehrende dürfen erst gemeinsam lernen, mit mehr Gestaltungsfreiheit und der Möglichkeit mitzuentscheiden gut umzugehen.

  • Es ist auch eine Haltungsfrage von Lehrenden, die auf dem persönlichen Lehrverständnis beruht, wie viel Beteiligung sie zulassen können wollen und wie viel des zu vermittelnden Inhaltes auf die „Schultern der Studierenden“ gelegt werden kann.

  • Dabei ist eine ausgewogene Balance zwischen vorgegebenen Strukturen, Wissen und freier, kreativer Gestaltung der Lehrveranstaltung wichtig. Dies ist vom jeweiligen Lehr-Lern-Setting abhängig.

  • Seitens der Dozierenden ist Partizipation ebenfalls als Lernprozess zu verstehen. Hier ist durchaus ein beginnender Wandel des Lehrverständnisses von: „Ich muss Wissen vermitteln, ich muss Expert:in sein“ zu beobachten.

  • Zunächst bedarf es einer grundlegenden Bereitschaft zur Befassung, Verinnerlichung und aktiven Implementierung des Konzeptes „Students as Partners“. Damit steht die Definitionsmacht von was, wann, wie, von wem, wie schnell gelernt wird zur Disposition.

  • Zusammenfassen lässt sich: „Partizipation will von beiden Seiten gelernt werden“

  • Vielleicht lassen sich auch nur „Erbsen in der Bildungsarbeit setzen, die in einer Stunde, an einem Tag oder auch gar nicht sprießen“. Die Studierenden machen jedoch dadurch eine (andere) Erfahrung und es „macht etwas“ mit ihnen. Erfahrungslernen ist eben auch Lernen.

Autor:in

Katrin Naumann, Markus Lohse